Wo finde ich meinen Colliewelpen?

Zunächst einmal sollten Sie sich nicht, mit Geld in der Tasche, auf den Weg zum nächsten Anbieter von Welpen aus Ihrer Tageszeitung machen. Einem kuscheligen Welpen kann man nämlich kaum widerstehen, selbst (oder grade dann) wenn man merkt, dass die äußeren Umstände bei diesem Züchter nicht in Ordnung sind.

Daher ein paar ganz wichtige Grundregeln.

1. Der Kauf eines Welpen sollte gut überlegt und alle (!) Familienmitglieder einverstanden sein.
2. Die entsprechenden Räumlichkeiten (möglichst eigener Garten, genug Platz im Haus) sollten selbstverständlich vorhanden sein. Ein guter Züchter wird danach fragen. Auch das nötige "Kleingeld" um den Hund zu versorgen (auch falls einmal höhere Tierarztkosten anfallen) sollte nicht fehlen. Der Preis für die Anschaffung eines Welpen ist im übrigen wesentlich geringer als die Kosten, die der Hund im Laufe seines Lebens verursachen wird (Futter, Steuern, Versicherung, Impfungen, Zubehör etc.) - auch diese Kosten sollten Sie deshalb berücksichtigen.
3. Besuchen Sie unbedingt mehrere Züchter, bevor Sie sich Ihren Welpen aussuchen. Das mag vielleicht zunächst aufwändig klingen, wenn Sie nur einen lieben Freund und Begleiter suchen, aber Ihr Hund wird vielleicht 10-15 Jahre bei Ihnen leben. Wenn man heiratet nimmt man ja auch nicht unbedingt den nächsten, der einem auf der Straße über den Weg läuft - und viele Ehen dauern heute nicht einmal mehr so lange. Drum´ prüfe, wer sich lange bindet :-) Schauen Sie sich die einzelnen Züchter und Zuchtstätten genau an: Wie leben die Hunde dort? Wie und wo wachsen die Welpen auf? Wie reagieren die Hunde auf Ihren Züchter? Wie reagieren die Hunde auf Sie? Wie sieht es mit dem Interesse des Züchters an Ihnen aus, stellt er viele Fragen? Auch kritische? Der billigste Züchter ist übrigens nicht immer der beste, denn wenn bei der Welpenaufzucht an den entscheidenden Stellen gespart wurde, kann das negative Folgen für die Entwicklung Ihres Welpen haben. Adressen von Züchtern finden Sie übrigens im Internet, bei den verschiedenen Vereinen und ggf. auch in Hundezeitschriften.
4. Planen Sie später mit Ihrem Hund Ausstellungen zu besuchen oder zu züchten? Dann informieren Sie sich rechtzeitig über die verschiedenen Vereine und deren Regeln und "Gesetzte". Informieren Sie sich darüber, welchem Verein Ihr Züchter angehört, er wird Ihnen gern nähere Informationen geben.
5. Möchten Sie "nur" einen tollen Collie als Begleiter haben, achten Sie trotzdem darauf, einen Collie mit Papieren zu erwerben. Nur dann ist gesichert, dass Ihr Neuzugang auch reinrassig ist und alle notwendigen Kontrollen im Welpenalter durchlaufen hat, sowie ordentlich gekennzeichnet (z.B. Mikrochip) und mehrfach entwurmt und geimpft ist. Bietet ein "Züchter" Collies "mit und ohne Papiere" an, seien Sie mehr als vorsichtig! Ein ordentlicher Züchter wird nur Collies mit Papieren züchten! Überlegen Sie mal, was mit den "Papieren" eines Welpen passiert , wenn Sie ihn "ohne Papiere" und dafür vielleicht ein paar Hundert Euro billiger kaufen? Die Papiere eines Collies sind nur im Zusammenhang mit diesem etwas wert! Ohne den entsprechenden Hund sind sie eben nur ein Stück Papier! Was tut der "Züchter" also, der Ihnen den Welpen ohne Papiere verkauft hat? Richtig, er wird die Papiere einem anderen Collie unterjubeln. Damit sind alle "Papiere" von solch einem Züchter als wertlos einzustufen, da man fast davon ausgehen kann, dass die Papiere nicht zu dem Hund gehören, mit dem sie zusammen verkauft werden. Also Finger weg von solchen "Angeboten", der Verdacht, dass hier Hundehandel betrieben wird liegt sehr nahe!
6. Haben Sie "Ihren" Züchter gefunden? Üben Sie Geduld! Ihr Züchter wird nicht unbedingt auch gerade einen Wurf besitzen, aus dem noch Welpen zu haben sind. Lassen Sie sich beim Züchter vormerken, er wird Sie informieren, sobald Welpen in seinem Zwinger erwartet werden. Die meisten Würfe fallen übrigens erfahrungsgemäß im Frühjahr.

Die ersten Tage im neuen Heim

Sie haben also Ihren Züchter gefunden und einen Welpen ausgesucht und nun kommt der spannende Moment: Ihr kleiner Collie darf endlich mit zu ihnen nachhause! Einige Vorbereitungen sollten Sie vor lauter Freude jedoch nicht vergessen:

1. Ein gutes Colliebuch sollte sich in Ihrem Bücherregal (idealerweise schon länger) befinden.
2. Sie sollten rechtzeitig das notwendige Zubehör besorgen:

• Halsband und Leine (das Halsband können Sie eventuell schon ein paar Tage vorher zum Züchter bringen, damit sich Ihr Welpe daran gewöhnen kann)

• Futter- und Wassernapf (möglichst kippsicher, das erspart Ihnen eine Menge Arbeit 

• eine Decke oder ein Körbchen für den Schlafplatz

• Futter (der Züchter wird Ihnen empfehlen, was Sie am besten füttern und er wird Ihnen sicherlich auch eine Probe des Futters mitgeben, das Ihr Welpe zur Zeit erhält)

• eine weiche Bürste um Ihren Welpen spielerisch ans Kämmen zu gewöhnen.

• und natürlich Spielzeug für Ihren Liebling (geeignet sind Bälle, Quietschtiere und ähnliches)

Sie sollten Ihr Auto welpensicher präparieren: dazu gehören eine Decke und Handtücher (falls dem Welpen während der Fahrt schlecht wird). Bei längeren Strecken sind auch ein Wassernapf und eine Thermoskanne mit frischem Wasser angebracht. Sie sollten mindestens zu zweit fahren, damit immer einer den Welpen beaufsichtigen kann. Vergessen Sie Halsband und Leine nicht! Für den Welpen ist es eine neue ungewohnte Situation und es sind schon Welpen bei der Pause auf dem Rastplatz davon gelaufen.

Lassen Sie den Welpen am besten zuerst nach draußen, damit er sich ggf. lösen kann. Allerdings sind viele Welpen zu Anfang viel zu aufgeregt dafür. Ihr Welpe wird nun je nach Temperament schnell oder eher vorsichtig seine neue Umgebung erkunden. Lassen Sie ihm Zeit, die Räume und die neuen Familienmitglieder zu beschnüffeln und bitte mache Sie keine Party aus der Welpenankunft. Es sollten nur die engsten Familienmitglieder da sein. Zu viele Reize kann der Welpe nicht mit einem Mal verarbeiten, sie würden ihn eher irritieren. Am besten ist es, wenn der Welpe zunächst nach seinen Vorstellungen in Ruhe alles untersuchen kann, beobachten sie ihn erst einmal nur dabei. Er wird nach einiger Zeit von ganz alleine zu Ihnen kommen.

Sollte der Welpe sich einmal im Haus lösen und Sie beobachten ihn dabei, sagen sie einfach kurz "pfui", nehmen Sie ihn und setzen ihn draußen an ein Plätzchen wo er darf (zu Anfang am besten irgendwo im Garten, damit der Weg nicht so weit ist). Dort loben Sie ihn, nach ein paar mal wird er verstanden haben, was Sie wollen. Entdecken Sie im Haus ein Pfützchen, ohne dass Sie Ihren Welpen dabei erwischt haben, machen Sie es einfach kommentarlos weg, ihr Welpe würde ein "Pfui" jetzt nicht mehr verstehen, er hat die Pfütze längst vergessen. Und bitte niemals die mittelalterliche Methode "Nase-reinstupsen" anwenden! Sie ist für den Welpen absolut unverständlich!

Der einfachste Weg zur Stubenreinheit ist, Ihren Welpen gut zu beobachten. Er wird meist unruhig bevor er mal muss, dann einfach schnell raus mit ihm. Außerdem muss ein Welpe meist direkt nach dem Schlafen, nach dem Fressen und nach dem Toben. Also immer rechtzeitig raus mit dem Kleinen und überschwänglich loben, wenn er sich an der richtigen Stelle gemacht hat. Mit diesem System sollte Ihr Welpe eigentlich in spätestens ein bis zwei Wochen stubenrein sein.

Zu diesem Punkt finden Sie Informationen unter dem Punkt Ernährung. Einen ganz wichtigen Aspekt sollten Sie jedoch beachten: Überfüttern Sie Ihren Welpen nicht! Zu schwere, übergewichtige oder zu schnell gewachsene Welpen sind anfälliger für Gelenkerkrankungen und können später ähnlich wie Menschen Gewichtsprobleme bekommen (mit allen zugehörigen Beschwerden und Leiden). Die Angaben der Futtermittelhersteller auf den Verpackungen sind im übrigen nicht immer ideal, meist wird eine zu hohe Futtermenge angegeben.